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March 6, 2022

Clara Teschner, MyClarella | Female February

Clara Teschner, MyClarella | Female February

Warum diese Gründerin eine Wellness-Firma für die Zeit rund um die Geburt gegründet hat

Clara Teschner, CEO und Solo-Gründerin von MyClarella, dem Wellness Brand, das Frauen durch die intensive Zeit nach der Geburt hilft. Als Clara ihr erstes Kind zur Welt brachte, stellte sie fest, dass Frauen in Deutschland zwar sehr gut auf die Geburt vorbereitet werden, die Betreuung danach aber direkt aufhört. Dadurch fühlen sich viele Frauen alleingelassen. MyClarella setzt hier an und bringt mit speziellen Hygiene- und Wellnessprodukten Komfort und Entspannung in die aufregende Zeit. Mit Clara spreche ich darüber, wie sie es geschafft hat, mit wenig Startkapital und neben dem Studium zu gründen. Außerdem ist Clara auf der Suche nach Unterstützung und erzählt sie uns welche Qualitäten sie in Co-Founder:innen sucht. Vielleicht bist du genau der richtig fit.

„Je weiter man kommt, desto lauter wird die Geräuschkulisse“ 

MyClarella-Gründerin Clara Teschner über ihre Unternehmensgründung aus dem Wochenbett 

„Wir sind ein Wellenessunternehmen, das Mütter während der Geburt, nach der Geburt und darüber hinaus unterstützt“: Mit diesen Worten stellt sich das im Alleingang von Clara Teschner gegründete Start-up  “MyClarella” auf seiner Website vor. 

„Ich glaube, der “Entrepreneurial-Spirit”, den viele Gründerinnen und Gründer spüren, war schon immer in mir“, meint Clara Teschner.  Denn MyClarella ist keineswegs ihre erste Gründung:  Auch der Secondhandshop „Fiorella“ und das Musiklabel „1988 Records“ zählen zu den von ihr initiierten Projekten. Die Unternehmerin führt ihre von jeher selbstständige Arbeitsweise auf ihren künstlerischen Background zurück: 

„Ich war schon immer eine kreative Person. Bereits als Kind war ich schon mit eigenen [kreativen] Projekten beschäftigt.“

Tatsächlich hat die junge Gründerin in ihrem bisherigen Leben bereits viele Stationen durchlaufen. Ob als Journalistin in Mannheim, Vodafone-Projektassistentin in Hamburg oder Managerin vom Hip-Hop Künstler CJ Kane in Chicago: Clara Teschner hat bereits vor der 2020 erfolgten Gründung von MyClarella so einiges erlebt und gelernt: 

„Am Anfang habe ich mir Sorgen gemacht, weil ich in keiner einzelnen Sache eine Expertin bin. Inzwischen bin ich stolz auf meine verschiedenen Stationen: Ich habe so viel verschiedenes gemacht und ich merke, dass mir das beim Gründen und im Leben unheimlich weiterhilft“, meint die Jungunternehmerin heute. 

Besonders prägend war für sie außerdem ihre Zeit als Künstlermanagerin in der Musikszene und  ein Auslandssemester in Chicago. Denn in den USA fand sie sich in einem Umfeld wieder, in dem der Weg des Unternehmertums komplett normal war: 

„In Amerika war der Entrepreneurial Spirit 2015 viel größer [als in Europa]. Ich habe dort unglaublich viele Leute kennengelernt, die selbst was auf die Beine gestellt haben. Das war sehr inspirierend und bestärkend.“ 

Für die Gründung von MyClarella entschied sie sich aufgrund einer sehr persönlichen Geschichte: 

„Ich bin während meines Studiums schwanger geworden. Ich war bereit, um Mutter zu werden und wir haben uns sehr darüber gefreut. Meine Geburtserfahrung war allerdings sehr traumatisch“, erinnert sich Clara Teschner. Dies lag vor allem an der fehlenden Vorbereitung auf die Zeit nach der Geburt: „Man wird als Frau vom Gesundheitssystem eigentlich sehr gut durch die Schwangerschaft geführt. Aber nach der Geburt bricht die Aufklärungsarbeit plötzlich ab.“

Und das, obwohl gerade nach der Geburt noch „wahnsinnig viel“ im weiblichen Körper passiert: „Man blutet nach der Geburt, der Bauch bildet sich zurück und dann gibt es auch noch die hormonelle Umstellung“, erklärt die Unternehmerin. Leider wird über diese Themen nach wie vor viel zu wenig gesprochen, was dazu führt, dass sich viele Frauen in den Wochen nach der Geburt isoliert und überfordert fühlen: 

Auch Clara Teschner fühlte sich in der Zeit nach der Geburt alles andere als wohl: 

„Es kann doch nicht sein, dass ich mit Mitte zwanzig in Netzunterhose dasitze und mich nicht wie ein Mensch fühle. Ich war so frustriert durch meine persönliche Erfahrung, dass ich etwas tun musste, um das zu ändern.  [Mir wurde nämlich klar], dass ich hier auf etwas gestoßen bin, was ganz viele Frauen betrifft.“ 

Und so machte die frisch gebackene Mutter sich mit nur wenigen tausend Euro Startkapital an die Arbeit. 

„Das erste halbe Jahr [nach der Geburt] habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich habe angefangen, Produkte zusammenzustellen und mit 100 Boxen und einem Instagramkanal gestartet“, erinnert sich die Jungunternehmerin. Gerade die Anfangszeit zwischen Mutterdasein, Unternehmensgründung war keineswegs einfach: Denn abgesehen davon, dass MyClarella das erste Jahr hindurch komplett gebootstrapped war, arbeitete Clara Teschner „nebenbei“ noch in 2-3 Jobs. Hinzu kommt, dass das 2020 aus bekannten Gründen ohnehin nicht die stabilste Zeit für Künstler und Selbstständige war. 

„Es war schon ein ziemlich heftiges Jahr“, reflektiert die Gründerin. Trotzdem rät sie anderen Jungunternehmern einerseits „einfach loszulegen“ und sich gleichzeitig vom eigenen Perfektionismus zu lösen. Sie selbst bezeichnet sich als „Recovering Perfectionist“: 

„Ich bin ein sehr perfektionistischer Mensch. Perfektionismus stand mir oft im Weg. Ich habe durch die Gründung gelernt, das abzulegen.“ 

Trotz des schwierigen Starts hat sich die Arbeit gelohnt: Denn MyClarella stieß von Anfang an auf große Resonanz bei den Frauen: 

„Der Zuspruch war enorm. Ich habe gemerkt, dass ich eine Nische gefunden habe, die angenommen und gewünscht wird“, meint Clara Teschner. Und trotzdem stellte sich am Anfang vor allem die Finanzierung als äußerst schwierig dar. Das lag vor allem daran, dass das Geschäftsmodell von MyClarella von den Banken und Investoren nicht richtig verstanden wurde:  

„Ich hatte im Prinzip das Problem, dass ich eine Nische in einer Sparte hatte, die bereits sehr gut besetzt war. Viele wussten nicht, was das ist und was ich damit meine.“

Inzwischen hat sich das geändert: Da das von Clara Teschner im Alleingang ins Leben gerufene Start-up trotz aller Schwierigkeiten bereits im ersten Jahr gute Umsätze machte, hat sie sich inzwischen Business Angels an Bord geholt und ist aktuell auf der Suche nach Co-Foundern. 

Sie rät anderen Gründern vor allem, sich selbst treu zu bleiben: 

„Je weiter man kommt, desto lauter wird die Geräuschkulisse. Man muss aber weiterhin [vor allem] auf sich selbst hören. Am Ende ist das notwendig, um glücklich zu bleiben“, lautet daher ein Ratschlag der Unternehmerin. 

Das Beispiel Clara Teschner zeigt uns, dass eine Unternehmensgründung nicht nur kurz nach einer Geburt, sondern sogar im Alleingang, ohne Kapital und neben der Arbeit an anderen Projekten möglich ist: 

„Am stolzesten bin ich darauf, dass ich Mama geworden bin und parallel mein zweites Baby MyClarella großgezogen habe", meint die Gründerin in Hinblick auf die letzten zwei Jahre. 

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, wie Clara Teschner ihre eigene negative Wochenbetterfahrung in ein Start-up mit Vision verwandelt hat, dann hört rein in den Podcast…

 

Die Fragen:

  • 01:46 Wann hat dich die Faszination fürs Gründen gepackt
  • 06:12 Wie kam es zur Gründung von MyClarella?
  • 07:44 Welches Problem löst ihr?
  • 12:16 Wie offen waren Partner für deine Idee?
  • 14:13 Wo steht ihr aktuell?
  • 16:04 Welche Stärken suchst du in Co-Founder:innen?
  • 17:00 Wie sieht die Vision aus?
  • 19:42 Welche Roll spielt Netzwerk für dich?
  • 22:06 Was waren deine größten Hindernisse?
  • 24:43 Ab wann konntest du Vollzeit an MyClarella arbeiten?
  • 27:00 Worauf bist du besonders stolz?
  • 28:50 Was möchtest du anderen Gründer:innen auf den Weg geben?

 

Vielen Dank fürs reinhören!

 

CLARA TESCHNER:

 

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